Lebenszykluskosten

Bei einer nachhaltigen, also unter anderem auch umweltverträglichen, Beschaffung sollen nicht nur die Beschaffungskosten, sondern sämtliche, über die Lebensdauer eines Produktes entstehenden Kosten betrachtet werden. Nachhaltigkeitsaspekte können gerade unter dem Gesichtspunkt der Lebenszykluskosten zu wirtschaftlichen Ergebnissen führen. Hierauf wies jüngst auch das Umweltbundesamt (kurz UBA) hin, denn preiswerte Produkte verursachen im Vergleich zu teureren Alternativen z.T. höhere Folgekosten. Diese können sich beispielsweise aus dem Verbrauch an Hilfsstoffen oder Energie während der Nutzungsdauer ergeben oder aufgrund von Installations- und/oder Entsorgungskosten sowie der überhaupt möglichen oder erwartbaren Nutzungsdauer. Die Lebenszykluskostenrechnung bezieht diese Faktoren bei der Berechnung der tatsächlichen Kosten für ein Produkt mit ein. Vor diesem Hintergrund kann die Methode auch zur Förderung umweltfreundlicher Produkte genutzt werden und gleichzeitig zu einer Entlastung der Umwelt beitragen.

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Hierbei ist die Berücksichtigung der Lebenszykluskosten im Rahmen der Angebotswertung nicht nur vergaberechtlich zulässig (§ 16 Abs. 8 VOL/A, § 19 Abs. 9 VOL/A-EG), sondern wird zum Teil sogar verbindlich vorgegeben.

„Total Cost of Ownership“

In der Betriebswirtschaft kommen nicht nur unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten, sondern vor allem unter dem Aspekt der Wirtschaftlichkeit den „Total Cost of Ownership“ (TCO) seit Jahren zunehmende Bedeutung zu. Auch wenn im Kontext der nachhaltigen Beschaffung der betriebswirtschaftlich nicht immer sauber abgegrenzte Begriff des sog. „Life-Cycle-Costing“ verwendet wird – obgleich der Begriff der TCO im Hinblick auf die hier im Fokus stehenden kleineren Investitionsgüter u.U. passender wäre – treffen sich bei einer ganzheitliche Betrachtung einer Investition und ihrer Folgekosten wirtschaftliche wie ökologische Aspekte.

Zur Berechnung der Lebenszykluskosten unterschiedlicher Produkte hat das Öko-Institut e.V. im Auftrag des UBA auf Basis von Excel ein „Tool“ definiert, welches bei der Berechnung helfen soll.

Die Excel-Vorlage und weitere Informationen finden Sie unter diesem Link.