
Bei der zweiten Jahresveranstaltung „Big Buyers Working Together“ in Helsinki diskutierten Beschaffungsexperten aus ganz Europa, wie die gemeinsame Einkaufsmacht genutzt werden kann, um soziale, nachhaltige und innovative politische Ziele voranzutreiben.
Die europäische Zusammenarbeit im öffentlichen Beschaffungswesen gewinnt an Bedeutung. Vertreter verschiedener Communities of Practice (CoP) tauschten am 24. und 25. März in Helsinki ihre Erfahrungen aus, wie öffentliche Einkäufer als strategische Akteure für ein nachhaltigeres und innovativeres Europa wirken können.
„Europa wächst als innovative soziale und vielfältige Gemeinschaft, und die öffentliche Beschaffung kann in eine nachhaltigere, inklusivere und schönere Zukunft steuern“, betonte Rita Campos von der Gemeinde Horta (Portugal) während einer Podiumsdiskussion. Diese Worte spiegelten den kollaborativen Geist der Veranstaltung wider.
Vielfältige Expertise in Communities of Practice
Die geografische und thematische Vielfalt der Podiumsteilnehmer unterstrich das wachsende Verständnis in Europa, dass öffentliche Beschaffung ein strategisches Instrument ist, das Einfluss auf verschiedenste Politikbereiche haben kann.
Das Projekt „Big Buyers Working Together“ zielt darauf ab, dieses Potenzial zu nutzen, indem es öffentliche Einkäufer aus ganz Europa zusammenbringt, um ihre gemeinsame Kaufkraft zu bündeln und damit soziale, nachhaltige, kreislauforientierte und innovative politische Ziele zu beeinflussen.
Herausforderungen bei der Umsetzung innovativer Beschaffung
Die Umsetzung dieser ambitionierten Ziele erfordert von öffentlichen Beschaffern oft einen Wandel in ihrer Arbeitsweise. Sami Aherva von der Stadt Helsinki betonte: „Unsere CoP konzentriert sich nicht nur auf den Kauf nachhaltigerer Fahrzeuge und deren Nutzung. Es geht um die Herausforderungen beim Kauf neuer Technologien, das Erlernen neuer Techniken und deren praktische Anwendung.“
Ioanna Palaiopanou von der Wirtschaftsuniversität Athen wies auf die finanziellen Herausforderungen hin: „In Griechenland stehen öffentliche Einkäufer, die versuchen, Beschaffungsrichtlinien mit Klimazielen in Einklang zu bringen, vor Budgetproblemen. Sie müssen sehr sorgfältig auswählen, was sie in Ausschreibungen aufnehmen.“
Marktkenntnisse und Kapazitätsaufbau
Neben den Kosten stellen Kapazitätsaufbau und Marktkenntnisse weitere Herausforderungen dar. Valentina Schippers-Opejko aus Haarlem erklärte: „In der CoP für kreislauforientiertes Bauen führen wir Marktforschungen zur Verfügbarkeit zirkulärer Baumaterialien durch. Es ist wichtig, einen Überblick darüber zu haben, was bereits angewendet wurde, was derzeit verfügbar ist und was sich in der Entwicklung befindet.“
Sophie Carlier von UniHA ergänzte: „Wir müssen uns mit Technologie befassen, bevor Technologie anfängt, sich mit uns zu befassen, und wissen, was das beste Preis-Leistungs-Verhältnis in Ihrem Sektor ist. Im Gesundheitswesen ist das das beste Verhältnis zwischen Nutzen und Kosten, aber es wird auch durch klinische Ergebnisse definiert.“
Quelle
- News: EU collaboration helps public buyers drive towards a social, innovative and sustainable Europe
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