
Die nächste Stakeholder-Expertengruppe ist jüngst benannt worden. Sie soll eine Schlüsselrolle bei der Überarbeitung der EU-Vergaberichtlinien spielen. Deutschland ist durch eine Organisation vertreten.
Die Expertengruppe soll der Kommission qualitativ hochwertige rechtliche, wirtschaftliche, technische und praktische Erkenntnisse und Fachkenntnisse zur Verfügung stellen, um die öffentliche Beschaffungspolitik der Union mitzugestalten. Im August hatte die EU-Kommission um Bewerbungen für die nächste Gruppe gebeten.
20 Mitglieder, 220 Bewerbungen
Wie die Public Buyers Community der EU-Kommission am 22. Januar bekanntgab, wurden die zwanzig Mitglieder der Expertengruppe inzwischen benannt.
Sie seien aus mehr als 220 Bewerbungen durch eine Bewertung ihrer Expertise im Bereich der öffentlichen Beschaffung und ihrer Repräsentativität (Art der vertretenen Organisation, berufliche Tätigkeit oder Hintergrund) ausgewählt. Der Wert der Expertengruppe liege in der Vielfalt der Stakeholder-Vertretung, die verschiedene Standpunkte und Meinungen abdeckt.
Bei den zehn individuellen Mitgliedern handelt es sich um
- Betina Bergmann Madsen (Dänemark)
- Aleksandra Czajka (Polen)
- Isabel da Rosa (Portugal)
- Asa Edman (Schweden)
- Michal Garaj (Slowakei)
- Olivier Giannoni (Frankreich)
- Maja Kuhar (Kroatien)
- François Lichere (Frankreich)
- Yasen Markov (Bulgarien)
- Sarah Schoenmaekers (Belgien)
Bei den zehn Organisationsmitgliedern handelt es sich um folgende:
Organisation | Art | Land/Region |
---|---|---|
Association of Cities and Regions for sustainable Resource management (ACR+) | Sonstige Organisationen | Europäisch, International |
EUROPEAN TRADE UNION CONFEDERATION (ETUC) | Gewerkschaften | Europäisch |
Latvenergo AS | Unternehmen/Konzerne | Lettland |
Lega Nazionale delle Cooperative e Mutue (Legacoop) | Berufsverbände | Italien |
MedTech Europe (MTE) | Handels- und Wirtschaftsverbände | Niederlande |
SMEunited aisbl | Handels- und Wirtschaftsverbände | Europäisch |
SPRIND GmbH | Unternehmen/Konzerne | Deutschland |
Swedwatch | Nichtregierungsorganisationen | Europäisch, Schweden, International |
UNI Europa | Gewerkschaften | Europäisch |
Veolia Environnement | Unternehmen/Konzerne | Frankreich |
Bundesagentur für Sprunginnovationen
Deutschland wird in der neuen Expertengruppe durch die SPRIND GmbH vertreten. Dabei handelt es sich um die Bundesagentur für Sprunginnovationen, die im Auftrag der Bundesministerien für Bildung und Forschung sowie für Wirtschaft und Klimaschutz nach eigenen Angaben tätig ist, um Projekte bzw. Vorhaben, die das Potential für Sprunginnovation aufweisen zu identifizieren, zu finanzieren und zu betreuen.
Eine Sprunginnovation ist der SPRIND zufolge
… eine Innovation, die unser Leben nachhaltig zum Besseren verändert. Sie kann einen komplett neuen Markt erschaffen, einen existierenden Markt so grundlegend verändern, dass ein völlig neues Ökosystem entsteht, oder ein massives technologisches, soziales oder ökologisches Problem lösen.
Die Bandbreite deutscher Sprunginnovationen reicht von Radio und Fernsehen über Aspirin und Elektronenmikroskop bis zum Automobil. Sprunginnovationen, die heute unser Leben prägen – wie das Internet oder das Smartphone – stammen dagegen nicht aus Deutschland.
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Titelbild: Guillaume Périgois – Unsplash