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Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz hat den zweiten Halbjahresbericht zur Vergabestatistik vorgelegt. Damit ist inzwischen das gesamte Berichtsjahr 2021 beim Statistischen Bundesamt abrufbar.
Hohe Mittelstandsfreudigkeit, Potential bei Nachhaltigkeit
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Wie schon im ersten Bericht bescheinigt das Wirtschaftsministerium der öffentlichen Beschaffung in Deutschland eine „sehr ausgeprägte Mittelstandsfreundlichkeit“.
Zugleich könne aber auch „noch deutlich nachhaltiger“ beschafft werden – etwa unter Einbeziehung von Umweltaspekten oder sozialen Kriterien, wie der Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz Sven Giegold in seinem Grußwort konstatiert.
Meldepraxis noch nicht überall etabliert
Die Statistik steht aber offenbar weiterhin unter dem Vorbehalt einer „uneinheitlichen“ Datenqualität.
So waren im Berichtszeitraum noch nicht alle Vergabestellen über Berichtsstellen registriert. Auch zeige sich anhand der auch im Jahr 2023 noch eingehenden Rückfragen und Unsicherheiten der Berichtsstellen, dass die Meldepraxis weiterhin noch nicht überall etabliert sei.
Gleichwohl rücke man „in der Sache [..] nun belastbaren quantitativen Aussagen im Bereich des öffentlichen Einkaufs schon ein Stück näher“, so Giegold. Der Staatssekretär zeigt sich überdies zuversichtlich, dass die Belastbarkeit der Daten und der Schlussfolgerungen „mit weiteren Zeitreihen in den nächsten Jahren noch anwachsen wird“.
Vorbehaltlich dieser Einschränkungen weist der Bericht die folgenden Kennzahlen für das zweite Halbjahr 2021 aus:
Ebene des Auftraggebers | Anzahl öffentlicher Aufträge und Konzessionen (absolut) | Anteil in Prozent | Auftragsvolumen in Mio. Euro | Auftragsvolumen in Prozent |
---|---|---|---|---|
Bundesebene | 10.865 | 11,43 | 14.179,1 | 27,75 |
Landesebene | 28.677 | 30,17 | 13.936,4 | 27,28 |
Kommunalebene | 45.404 | 47,77 | 13.312,1 | 26,06 |
Sonstige Auftraggeber | 10.109 | 10,63 | 9.661,2 | 18,91 |
Gesamt | 95.055 | 100 | 51.088,9 | 100 |
Demnach wurden insgesamt 95.055 öffentliche Aufträge und Konzessionen mit einem Auftragsvolumen von 51,1 Mrd. Euro gemeldet. Diese Zahlen werden in zahlreichen Unterkapiteln und -abschnitten anhand weiterer Dimensionen untersucht. Dazu zählen
- die Beteiligung kleiner und mittlerer Unternehmen,
- die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien in der öffentlichen Auftragsvergabe,
- Zuschlagskriterien in Vergabeverfahren,
- Auftragnehmer mit Sitz außerhalb Deutschlands sowie
- die häufigsten Auftragsgegenstände.
Wie der Titel des Berichts nahelegt, wird ausschließlich das zweite Halbjahr 2021 in den Blick genommen. Wer sich einen Gesamtüberblick über das Jahr 2021 verschaffen will, muss die Daten beim Statistischen Bundesamt abrufen, die dort unter dem Kürzel „79994“ zu finden sind.
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