Prof. Dr. Martin Burgi spricht auf dem Vergabesymposium über die Losvergabe

In unserer Interviewreihe zum Vergabesymposium, das am 6. und 7. Juni 2023 in der Jahrhunderthalle in Bochum stattfindet, sprechen wir heute mit Prof. Dr. Martin Burgi, Ludwig-Maximilians-Universität München und Beirat der cosinex GmbH. Sein Fachvortrag behandelt die Frage, wie es mit der Losvergabe weitergeht.

Herr Prof. Burgi, Die Losvergabe scheint derzeit unter die Räder der allgegenwärtigen Beschleunigung von Vergabeverfahren zu geraten. Ein Fehler?

Bisher ist sie, um Ihr Bild aufzunehmen, zweimal unter die Räder gekommen, nämlich bei dem Bundeswehrbeschaffungsbeschleunigungsgesetz und bei dem LNG-Beschleunigungsgesetz. In diesen beiden Fällen war das kein Fehler, weil es sehr bedeutende Großvorhaben betrifft, die außerordentliches Know-how erfordern, welches durch Mittelständler kaum hätte generiert werden können. Auch war und ist der Zeitdruck hier besonders hoch.

Ein Fehler wäre es, die Losvergabe jetzt generell für alle übrigen Bereiche über Bord zu werfen. Richtig ist wiederum, sie als einzelner Auftraggeber offener und flexibler einsetzen zu dürfen, um etwaige Risiken zu reduzieren. Davon würden die Auftraggeber und deren Mitarbeiter sehr profitieren.

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Ist die Losvergabe noch zeitgemäß?

Die hinter der Losvergabe stehende Zielsetzung ist die Förderung und Erhaltung des Mittelstandes, der bis heute ein sehr wichtiges Rückgrat der deutschen Wirtschaft ist.

Deswegen glaube ich, der Grundansatz ist nicht nur weiterhin zeitgemäß, sondern auch weiterhin wünschenswert; aber mit Maß und Mitte und mit etwas weniger Strenge in den Fehlerfolgen.

Was werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Ihres Fachvortrages mit in die Vergabepraxis nehmen können?

Man wird erfahren, wo Ausnahmen bereits gesetzlich vorgeschrieben sind und wie es weitergeht in anderen Bereichen. Vor allem werden Teilnehmer etwaige Fehlerquellen in der eigenen Praxis bei der Anwendung der Losvergabe kennenlernen.

Und dies nicht beschränkt auf den eigentlichen Vergabeprozess, sondern auch mit Blick auf damit verwandte Pflichten wie insbesondere nach der Statistikverordnung. Die wirft nämlich nochmal besondere Schwierigkeiten auf, wenn man einen Auftrag in mehreren Losen vergibt.

Vergabesymposium 2024 Anmeldeschluss am 30. April

28 Referenten, 2 Fachforen, 15 Stunden Content, 4 Masterclasses.
Am 14. und 15. Mai 2024 in der Jahrhunderthalle, Bochum.

Wussten Sie schon? Für den Fall, dass Sie das Vergabesymposium mit einer größeren Teilnehmeranzahl besuchen möchten, bieten wir attraktive Gruppen-Rabatte an. Dafür stehen Ihnen die Modelle „6 für 5“ (sechs Tickets zum Preis von fünf) und „10 für 8“ zur Verfügung.

Bitte wenden Sie sich bei Bedarf gerne per E-Mail an anmeldungen@vergabesymposium.de und wir werden uns umgehend mit Ihnen zur Buchungsabwicklung in Verbindung setzen.