Arbeitsbedingungen in Herkunftsländern gewinnen auch in der öffentlichen Beschaffung an Relevanz.

Arbeitsbedingungen in Herkunftsländern gewinnen auch in der öffentlichen Beschaffung an Relevanz. Eine Studie im Auftrag des Beschaffungsamtes des BMI beleuchtet Sozial-Audits als Instrument zu deren Überprüfung.

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Vom NAP bis zum Lieferkettengesetz

Die Bundesregierung hat in den vergangenen Jahren häufig den Fokus auf prekäre Arbeitsbedingungen im Kontext internationaler Lieferketten gelegt – auch was die öffentliche Beschaffung betrifft.

So unterstreicht der Nationale Aktionsplan Wirtschaft und Menschenrechte (NAP), dass auch von öffentlichen Auftraggebern erwartet wird, Menschenrechtsanforderungen in ihre Beschaffungspraxis zu integrieren. Das im Juni beschlossene Lieferkettengesetz führt überdies einen zusätzlichen Grund zum Ausschluss von der Vergabe öffentlicher Aufträge ein – wir berichteten.

Grundlagenwissen und Ansätze zur Umsetzung

Im Auftrag des Beschaffungsamtes des BMI (BeschA) wurde von der Schweizer Firma BSD Consulting nun eine Studie erarbeitet, die Sozial-Audits als Instrument zur Überprüfung von Arbeitsbedingungen im Kontext der öffentlichen Beschaffung zur Diskussion stellt und Empfehlungen ausspricht. Sie soll einen Beitrag dazu leisten, Grundlagenwissen zu vermitteln und konkrete Implementierungsansätze in der öffentlichen Beschaffung aufzuzeigen.

Die 99-seitige Studie vermittelt einen umfassenden Überblick der Funktion von Prüfungen vor Ort im Allgemeinen und von Sozial-Audits im Konkreten. Bezogen auf Audits werden Grundlagen, Prozesse, Kosten und Fragen der Glaubwürdigkeit ebenso behandelt wie Fragen zur Qualifizierung der Auditoren und zur Qualität der Audits.

Aufgezeigt werden überdies Modelle zur Vorbereitung und Implementierung von Audits im Verwaltungskontext. Empfehlungen für die konkrete Umsetzung von der Definition eines Verhaltenscodex bis hin zur Nachbereitung des Audits werden ausführlich vorgestellt und diskutiert.

Wir sind froh, mit dieser Studie eine Basis für Gespräche über sinnvolle Optionen zur Überprüfung von Arbeitsbedingungen gelegt zu haben“, kommentierte BeschA-Präsidentin Dr. Ruth Brand die Studie mit Blick auf die weitere Arbeit.

» Die Studie Sozial-Audits als Instrument zur Überprüfung von Arbeitsbedingungen – Diskussion und Empfehlungen im Kontext der öffentlichen Beschaffung herunterladen (PDF, 3,3 MB)

Titelbild: Nattawit – Adobe Stock