Bereits mit der in der vergangenen Woche erschienenen Version 7 des VMS haben wir angekündigt, dass wir uns insbesondere im Bereich der Softwareentwicklung für 2017 einiges vorgenommen haben. Für einen engagierten Start ins neue Jahr macht die neue Version des cosinex Vergabekatalog den nächsten Schritt. Der Vergabekatalog (VKA) ist eines der drei Kernmodule der cosinex im Bereich der elektronischen Unterstützung des öffentlichen Vergabe- und Beschaffungswesens, der häufig auch mit dem Oberbegriff Public eProcurement bezeichnet wird.
Die Lösung bietet insb. solchen Organisationen, die im Rahmen ihres Einkaufs ganz oder teilweise an die Vorschriften des deutschen Vergaberechts gebunden sind, die technische Basis für den Aufbau von Bestell- und Katalogsystemen zur Bewirtschaftung und Abwicklung von Rahmenverträgen, der Durchführung von Bagatellbeschaffungen im Bereich standardisierter Güter bzw. C-Artikel sowie zur strukturierten Durchführung von Bedarfsabfragen im Vorfeld der Ausschreibung von Rahmenverträgen.
Mit der neuen Version 4.2.2 wurden kleinere Anpassungen von Projektversionen für unterschiedliche Kunden zusammengefasst. Weitere Schwerpunkte betreffen eine weitere SAP-Schnittstelle sowie Verbesserungen im Bereich der Barrierefreiheit.
SAP-PurchaseOrder-Schnittstelle
Mit der neuen SAP-Schnittstelle können Bestellungen direkt in SAP durchgeführt werden. Die Bestellungen werden von SAP über die Schnittstelle an den Vergabekatalog übertragen, um von dort an die Lieferanten der Rahmenverträge übermittelt zu werden. Die Übermittlung der Bestellungen an die Lieferanten erfolgt dabei wahlweise per E-Mail oder konform zum openTRANS-Standard.
Hier die Anwendungsfälle bzw. technischen Use Cases der Schnittstelle im Überblick:
- Bestellungen werden in SAP begonnen nach Haushaltsmittelprüfung und Freigaben an den VKA übertragen.
- Bestellungen in SAP ändern und abbrechen
- Bestellungen über den VKA und optional openTRANS-Schnittstelle an Lieferanten übermitteln
Vorteile sind u.a. eine zentrale Verwaltung und Überwachung der Rahmenverträge im VKA, die Möglichkeit, in einer Installation des VKA für verschiedene Mandanten entweder die direkte Bestellung im VKA bzw. alternativ die Bestellung aus vorgelagerten ERP-Systeme zu ermöglichen sowie eine einheitliche Übermittlung der Bestellungen aus Sicht der Lieferanten über eine Schnittstelle.
Die Administration der Schnittstelle erfolgt komfortabel im Betreiberbereich des VKA. In diesem kann die Schnittstelle für einzelne Mandanten aktiviert werden. Damit die Rahmenvertragsdaten auch im vorgelagerten ERP-System zu Verfügung stehen, sind sowohl die Angaben der Artikel, als auch etwaige Rahmenvertragsinformationen (wie z.B. Mindermengenzuschläge, Mindestbestellwerte) u.a. über den Artikelexport durch die Contentmanager vorzunehmen.
Verbesserungen im Bereich der Barrierefreiheit
Analog zur Version 7 des VMS und der letzten Version des Vergabemarktplatz wurden nicht nur mit Blick auf die ausdrückliche Regelung zur Barrierefreiheit in § 11 Abs. 1 VgV et al., sondern auch im Vorgriff auf die erwartbar erweiterten Vorgaben der neuen EU-Richtlinie zur Barrierfreiheit von Internet-Angeboten von Vergabestellen (vgl. hierzu auch unseren Blog-Beitrag) Anpassungen vorgenommen, um eine noch bessere Zugänglichkeit der Lösung vor allem für Menschen mit Behinderungen zu erreichen.
Verbessert wurden u.a. die
- Erweiterung der Alternativtexte für grafische Bedienelemente (z.B. sog. Screenreader),
- Verbesserung der Bedienbarkeit mit Hilfe der Tastatur (ohne Maus),
- Hervorhebung von angewählten oder ausgeführten Bedienelementen.
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