Mit einem erneuten Besucherrekord schloss der diesjährige E-Vergabe-Tag Nordrhein-Westfalen unseres Partners d-NRW in Dortmund.
Highlight in diesem Jahr war sicherlich die Vorstellung der Inhalte und Funktionen des neuen Portals des Landes zum Öffentlichen Auftragswesen vergabe.NRW durch Herrn Sand, den zuständigen Projektleiter im Finanzministerium NRW. Unter der bekannten Domain, im gänzlich neuen Gewand wird das Angebot des Landes voraussichtlich ab Anfang Oktober starten. Neuerungen betreffen nicht nur das neue Layout und responsive Design, d.h. die Möglichkeit, die Informationsangebote auch auf mobilen Endgeräten nutzen zu können, sondern auch eine Vielzahl zukünftig noch stärker integriert nutzbarer Funktionen und Informationsangebote für Unternehmen, kommunale Vergabestellen sowie Einkäufer der Landesverwaltung. In einem weiteren Ausbauschritt ist 2015 zudem ein sog. Single Sign-On geplant, mit dem nach einem einmaligen Login alle Module des Portals genutzt werden können.
Wichtigste Neuerung des Portals ist die Login-Möglichkeit für Kommunen: Während für kommunale Vergabestellen bislang stets ein Zugriff zum DOI-Netz (ehemals TESTA-Netz) erforderlich war, können die Kommunen nun Nutzer einrichten, die mit Login und Passwort auf den geschützten Bereich für Kommunen zugreifen können. Die Nutzerverwaltung sowie die Verwaltung etwaiger Nutzergruppen (z.B. für Fachämter, Stadtwerke oder sonstige kommunale Beteiligungen) kann durch die Kommunen vollständig autonom erfolgen.
Praxisbericht zur Einführung der E-Vergabe
Wie in den vorherigen Veranstaltungen gab es auch in diesem Jahr einen Erfahrungsbericht aus dem Kommunalbereich zur Einführung der E-Vergabe. Nachdem im vergangenen Jahr die Millionenmetropole Köln einen Einblick in die Einführung des Vergabemarktplatz gab, war in diesem Jahr die Stadt Ratingen an der Reihe, eine für nordrhein-westfälische Verhältnisse mittelgroße Kommune: Hr. Karl-Heinrich Heide (Leiter Zentrale Vergabestelle) gab für die Stadt Ratingen im Rahmen dieses Slots einen eindrucksvollen und praxisnahen Einblick zur Einführung der E-Vergabe auf Basis der regionalen Vergabemarktplätze in NRW. Besonders eingängig waren hierbei die aufgezeigten Vorteile elektronischer Angebotsabgabe am Beispiel der Schulmittelausschreibung.
Neues Vergaberecht und EU-Vergaberichtlinien
Auf Grundlage der Anfang des Jahres veröffentlichten neuen EU-Vergaberichtlinien gab Frau Deling vom Wirtschaftsministerium NRW (MWEIMH NRW) einen Überblick über heute bereits absehbare Änderungen im Zuge der Richtlinienumsetzung und Einblick in den Stand der Diskussionen zur Vergaberechtsreform.
Nach der Mittagspause rundete Herr Sand den Blick auf die kommende Vergaberechtsreform mit einem Fokus auf die Anforderungen an die E-Vergabe ab, die sich aus den EU-Vergaberichtlinien ergeben. Daneben wurde ein Bogen geschlagen zu anderen rechtlichen Entwicklungen, die zum Teil unmittelbar, zum Teil mittelbar auch auf die elektronische Durchführung von Vergabeverfahren Einfluss nehmen werden, seien es die Projekte und Bemühungen der EU im Bereich der Interoperabilität elektronischer Lösungen, die kommende E-Akte im Zuge des E-Government-Gesetzes oder die elektronische Rechnung (E-Invoicing).
Ausblick: Weiterentwicklung der Module unter vergabe.NRW
Im Rahmen des obligatorischen Rück- und Ausblicks in die kommenden Weiterentwicklungen der einzelnen Module von vergabe.NRW fasste der Leiter der Softwareentwicklung der cosinex, Herr Carsten Eschenröder, zusammen, welche Weiterentwicklungen in den letzten Monaten bereitgestellt werden konnten und auf welche neuen Funktionen, Schnittstellen und Erweiterungen sich die Beschaffungs- und Vergabestellen in NRW einstellen können. Vertieft wurden hierbei die Konfigurationsmöglichkeiten für Nutzer der Vergabemarktplätze in NRW dargestellt, über die die nutzenden Vergabestellen der Landes- und der Kommunalverwaltung in den nächsten Wochen gesondert informiert werden.
Fazit: Im nächsten Jahr wieder!
Abgesehen von Fachvorträgen, die nach Rückmeldung der Teilnehmer echte praxisbezogene Mehrwerte und Informationen boten, wurde die Zeit in den Pausen für einen Erfahrungsaustausch nicht nur zur E-Vergabe intensiv genutzt.
Neben dem Besucherrekord haben auch die qualitativen Rückmeldungen zur Veranstaltung gezeigt, dass d-NRW mit dem E-Vergabe-Tag NRW unverändert einen wichtigen Raum für Meinungs- und Erfahrungsaustausch in NRW bietet. Daher dürfen sich alle Teilnehmer und Interessierten freuen, dass für September 2015 die nächste Auflage des E-Vergabe-Tag NRW geplant wird.
Weitere Informationen
- Alle Vergabestellen der Landes- und der Kommunalverwaltung in Nordrhein-Westfalen finden die wichtigen Informationen und Ansprechpartner zu den Angeboten von d-NRW unter d-NRW.
- Das Portal zum Öffentlichen Auftragswesen des Landes finden Sie hier: vergabe.NRW.
Wenn Sie als nordrhein-westfälische Vergabestelle keine Gelegenheit gefunden haben, am E-Vergabe-Tag teilzunehmen aber Interesse an den Folien der Vorträge haben, senden Sie einfach eine E-Mail an vergabe@d-nrw.de. Die zuständigen Mitarbeiter von d-NRW informieren Sie gerne.
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