Vergabestatistik

Wie hoch ist das „öffentliche Beschaffungsvolumen“ Öffentlicher Auftraggeber in Deutschland? Wieviel geben Bund, Länder und Kommunen im Rahmen öffentlicher Ausschreibungen tatsächlich aus? Wer die Quellen zu den üblichen Angaben liest, stellt rasch fest, dass diese fast selbstreferenziellen Charakter haben.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) gibt das Beschaffungsvolumen der öffentlichen Hand in verschiedenen Veröffentlichungen mit jährlich rund 300 Milliarden Euro an (vgl. beispielhaft eine Information aus Februar zum Thema „Innovation im öffentlichen Beschaffungswesen“).

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Zwar werden für den Oberschwellenbereich aufgrund der (noch geltenden) EU-Richtlinien bestimmte Daten erfasst und an die EU-Kommission weitergemeldet, diese erfassen aber damit eben genau nicht den Bereich, der nach aktuellen (ebenfalls unbestätigten) Schätzungen den überwiegenden Teil der Vergabetätigkeit ausmacht: die Auftragsvergaben im Unterschwellenbereich. Diesem Zustand wollte das BMWi abhelfen. Es folgten eine Ausschreibung und ein Projekt, das im Frühjahr diesen Jahres an Kienbaum Management Consultants vergeben wurde (vgl. Vergabeblog, 9. April 2014, Nr. 18822).

Erste Umfrage zur Vorbereitung der Vergabestatistik gestartet

Das BMWi beabsichtigt nunmehr die Einführung einer elektronischen Statistik für öffentliche Beschaffungen im Ober- und Unterschwellenbereich.

Auf Basis einer Analyse der Ist-Situation bei der Erfassung von Daten und eines Abgleichs mit den Anforderungen der neuen EU-Richtlinien sollen unterschiedliche Modelle zur Erhebung und Auswertung von Informationen zur öffentlichen Beschaffung in Deutschland entwickelt werden.

Im Ergebnis soll mit Hilfe einer softwarebasierten Erfassung und Analyse von repräsentativen und validen Beschaffungsdaten im Ober- und Unterschwellenbereich eine elektronische Vergabestatistik für Deutschland etabliert werden.
Gestartet ist nun eine Online-Befragung, die sich an Vergabestellen richtet und mit der evaluiert werden soll, welche Vergabedaten auf welche Weise und mit welchen Mitteln heute bereits erfasst werden und zu welchen Zwecken diese Daten bisher ggf. ausgewertet werden.

Auswertungen in den cosinex Modulen

Heute bereits bietet cosinex in den Modulen Vergabemarktplatz (VMP) (als technische Basis für viele E-Vergabeplattformen in Deutschland) und Vergabemanagementsystem (VMS) unterschiedliche Auswertungsmöglichkeiten. So können im VMP seit Ende letzten Jahres in einem neuen Bereich „Berichte“ Auswertungen über frei auswählbare Zeiträume und abhängig vom Status des Vergabeverfahrens über durchgeführte Vergaben je Vergabestelle, d.h. je Mandant in unterschiedlichen Dateiformaten (von PDF über Excel bis hin zu XML) ausgegeben werden. Das VMS geht als System für die umfassende Unterstützung interner Vergabeprozesse und dem Führen einer elektronischen Vergabeakte weit darüber hinaus.

Ein integriertes Business Intelligence-Modul (kurz BI-Modul) erlaubt die Erstellung mandanten- bzw. vergabestellenspezifischer Berichte über fast alle strukturiert erfassten Informationen eines Vergabeverfahrens nach Zeiträumen, Phasen der Ausschreibung innerhalb frei wählbarer Zeiträume und vieles mehr. Als Ausgabeformate werden ebenfalls unterschiedlichste Dateiformate angeboten.

Als cosinex verfolgen wir die kommende Entwicklung aufmerksam und mit großem Interesse“, kommentiert Carsten Klipstein, Geschäftsführer der cosinex GmbH, das Forschungsvorhaben. „Unser Ziel wird es sein, unseren Kunden auch diese Auswertung möglichst automatisiert in unseren Lösungen zur Verfügung zu stellen, um den Aufwand für diese weitere Berichtspflicht möglichst gering zu halten.