E-Vergabe in NRW

Die cosinex Lösung Vergabemarktplatz ist die technische Basis für unterschiedliche E-Vergabeplattformen in Deutschland. Eines der wohl bedeutendsten Projekte auch im Hinblick auf die besondere Architektur der Lösung ist das Portal zum öffentlichen Auftragswesen des Landes Nordrhein-Westfalen vergabe.NRW.

Dabei ist vergabe.NRW nach allen relevanten Kennzahlen (veröffentlichte Bekanntmachungen, registrierte Nutzer auf Seiten der Vergabestellen und der Unternehmen etc.) sicher eine der umfangreichsten und größten E-Vergabeplattformen zum öffentlichen Auftragswesen in Europa. Die Anwendung der E-Vergabe unter Nutzung des Portals ist für die Vergabestellen der Landesverwaltung bereits seit einigen Jahren obligatorisch.

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E-Vergabe für Kommunen in NRW

Die als Basis für die E-Vergabe-Komponente verwendete Technologie „cosinex Vergabemarktplatz“, die im Rahmen von d-NRW für die Landesverwaltung entsprechend angepasst wurde, unterstützt die Vergabestellen und Bieter nicht nur im Hinblick auf die Funktionen umfassend bei der „Kommunikation und Transaktion“ im Rahmen förmlicher Vergabeverfahren, sondern bietet aufgrund des Architekturansatzes noch weitere Möglichkeiten:

So kann eine vollständig autonome Installation der Software Vergabemarktplatz an eine weitere Installation als „zentrale Instanz“ angebunden werden. Die Daten der registrierten Unternehmen liegen hiernach in dieser einen zentralen Instanz, auf der parallel neben den angeschlossenen „Satelliten“ auch alle Bekanntmachungen veröffentlicht werden. Einmal auf einer Installation des so geschaffenen Plattformverbunds angemeldet, können die Bewerber ohne erneutes Login in allen Installationen arbeiten, dank eines innovativen „Single Sign-On“ (SSO) Mechanismus. Der Bewerber muss sich folglich nicht mehr bei jeder Plattform erneut autorisieren. Trotz der Anpassung der jeweiligen Installation an die regionalen Designvorgaben (z.B. E-Vergabeplattform Stadt Köln) bleiben die wesentlichen Funktionen und die Benutzerführungen über alle Vergabeplattformen gleich.

Regionale Vergabeplattformen

Großen Kommunen und Regionen bietet sich die Möglichkeit, mit dieser Technik eigenständige E-Vergabeplattformen aufzubauen und in die eigenen, ggf. bereits bestehenden Internet-Angebote und Portale zu integrieren.

Der Betrieb dieser Plattform kann bei dem eigenen öffentlichen IT-Dienstleister erfolgen.

Die E-Vergabe-Lösung kann als regionales Angebot entsprechend – z.B. mit Unterstützung der örtlichen Kammern und berufsständischen Einrichtungen – im Rahmen von Veröffentlichungen und Informationsveranstaltungen gesondert „vermarktet“ werden.

Ein solcher „gemischt zentral/dezentraler“ Architekturansatz verbindet prototypisch die Vorteile zentraler mit denen dezentraler Architekturmodelle.

Zentrale E-Vergabelösung

  • Hohe Unternehmensakzeptanz: Viele Bekanntmachungen und Ausschreibungsinformationen an einer Stelle.
  • Einmalige Registrierung und Einarbeitung für Bewerber.
  • Zentrale Recherche- und Benachrichtigungsfunktionen.
  • Für Vergabestellen: Bei Recherche nach Unternehmen (z.B. im Rahmen von Angebotsaufforderungen bei freihändigen Vergaben oder beschränkten Ausschreibungen) kann auf alle im „Plattformverbund“ registrierten Unternehmen zurückgegriffen werden.
  • Minimierung und Zentralisierung des Supportaufwands gegenüber Unternehmen.
  • Nutzung zentraler Infrastrukturelemente wie PKI-Infrastruktur möglich.

Dezentrale E-Vergabelösung

  • Angebot einer regionalen E-Vergabeplattform insb. für die regionale Wirtschaft.
  • Abbildung der eigenen Design-Vorgaben bzw. des Corporate Design möglich, ebenso die Integration der E-Vergabeplattform in das eigene Portal bzw. die E-Government-Angebote.
  • Hohe Akzeptanz regionalisierter Angebote für regional tätige (insb. kleine und mittelständische) Unternehmen.
  • Betrieb kann physisch durch eigenen, regionalen oder kommunalen IT-Dienstleister erfolgen. Vergaberelevante Daten wie „Bieterlisten“, „Vergabeunterlagen“ und Bieterkommunikation verbleiben auf den regionalen Vergabeplattformen.

Die Bedeutung dieses Ansatzes sehen auch die Vertreter der öffentlichen Seite, Dr. Roger Lienenkamp, Geschäftsführer der  d-NRW Besitzgesellschaft:

„Das im Rahmen von vergabe.NRW für unser Modul „Vergabemarktplatz“ realisierte gemischt zentral/ dezentrale Architekturmodell findet so und in abgewandelter Form in unterschiedlichen Projekten wie z.B. der Verwaltungssuchmaschine auch im Rahmen der Gesamtplattform d-NRW Anwendung.“

Die zahlreichen Vorteile haben auch konkrete Auswirkungen, so Dr. Lienenkamp weiter:

„Nach unseren Erfahrungen liegen die Akzeptanz und die Wirtschaftlichkeit dieser Ansätze gerade bei verwaltungsübergreifenden Projekten im bundesweiten Vergleich weit über dem Durchschnitt.“

Carsten Klipstein, Geschäftsführer der cosinex:

„Für uns ist von allen bisherigen Auszeichnungen der Gewinn des E-Government-Award in der Kategorie “Größte Wirkung“ die Wichtigste. Dies zeigt, dass solche innovativen Ansätze auch kurz- und mittelfristig konkrete wirtschaftliche Effekte erzielen können.“

Das Projekt vergabe.NRW wurde am 18.September 2013 in Brüssel auf einer „High Level“ Conference der EU zur E‑Vergabe als einer der Best-Practice Ansätze vorgestellt. Organisiert wird die unter dem Titel „Modernisierung der öffentlichen Verwaltung: elektronische Auftragsvergabe und Rechnungsstellung“ stehende Konferenz von der Europäischen Kommission.

Die Stadt Köln und die Wirtschaftsregion Aachen haben sich – unter Verwendung der d-NRW/cosinex-Technologie – für den Aufbau eigener E-Vergabeplattformen entschieden. d-NRW bietet nordrhein-westfälischen Kommunen die Nutzung der drei regionalen E-Vergabeplattformen Metropole Ruhr, Rheinland und Westfalen auf Grundlage einer größenabhängigen Umlage der Pflege und Betriebskosten an. Viele Kommunen in Nordrhein-Westfalen haben sich bereits für die Nutzung der Vergabeplattformen entschieden.

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